Hergestellt in Indien

Die Initiative “Make in India” ist eine Initiative der Regierung zur Förderung der einheimischen Produktion und zur Ermutigung von Unternehmen, Waren in Indien herzustellen. Ziel ist es, Investitionen anzuziehen, die Infrastruktur zu verbessern und neue Sektoren für ausländisches Kapital zu öffnen. Die Initiative konzentriert sich auf 25 Wirtschaftssektoren, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Qualifikationen zu verbessern. Letztlich geht es darum, Indien als globales Zentrum für Design und Fertigung zu positionieren, um die Exporte zu steigern.

Die Initiative “Make in India” wurde mit drei Hauptzielen ins Leben gerufen: Steigerung der Wachstumsrate des verarbeitenden Gewerbes, Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe und Erhöhung des Anteils des verarbeitenden Gewerbes am BIP. Die Initiative führte zu umfangreichen Investitionszusagen und -anfragen, so dass Indien im Jahr 2015 zum wichtigsten Ziel für ausländische Direktinvestitionen wurde. Ausländische Direktinvestitionen sind in allen Sektoren mit Ausnahme der Luft- und Raumfahrt, der Verteidigung und der indischen Medien erlaubt. Außerdem kündigten Japan und Indien einen Sonderfinanzierungsfonds an, um Investitionen zu fördern.

Indiens “Make in India”-Initiative hat einzelne Bundesstaaten dazu inspiriert, ihre eigenen lokalen Initiativen ins Leben zu rufen, wie “Make in Odisha”, “Tamil Nadu Global Investors Meet”, “Vibrant Gujarat”, “Happening Haryana” und “Magnetic Maharashtra”. Diese Initiativen zielen darauf ab, ausländische Direktinvestitionen anzuziehen und das Wirtschaftswachstum in den jeweiligen Bundesstaaten zu fördern. Im Finanzjahr 2016-17 erhielt Indien eine beträchtliche Menge an ausländischen Direktinvestitionen in Höhe von 60 Milliarden Dollar. Diese Investitionen sind für die Ankurbelung des verarbeitenden Gewerbes des Landes und die Schaffung von Arbeitsplätzen von entscheidender Bedeutung. Der Erfolg dieser Initiativen auf Bundesstaatenebene zeigt das Potenzial und die Attraktivität von Investitionen in Indien und verdeutlicht gleichzeitig die vielfältigen Investitionsmöglichkeiten in den verschiedenen Regionen. Diese Initiativen tragen nicht nur zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Indiens bei, sondern verdeutlichen auch die gemeinsamen Anstrengungen der Zentralregierung und der einzelnen Bundesstaaten zur Förderung von Investitionen und lokalen Industrien.

Laut dem Bericht der Weltbank über die Erleichterung der Geschäftstätigkeit (Ease of Doing Business 2019) hat Indien erhebliche Fortschritte gemacht. Das Land hat sich von Platz 100 im Jahr 2017 um 23 Plätze verbessert und liegt nun auf Platz 63 von 190 Ländern. Diese Verbesserung kann auf verschiedene Regierungsinitiativen zurückgeführt werden, wie die Konvergenz und Synergiebildung wichtiger Programme wie Bharatmala, Sagarmala, spezielle Frachtkorridore, Industriekorridore, UDAN-RCS, Bharat Broadband Network und Digital India. Diese Initiativen haben nicht nur den Geschäftsbetrieb erleichtert, sondern auch andere wichtige Regierungsprogramme ermöglicht.

Das “Make in India”-Programm hat seine Ziele bisher nicht erreichen können. Die Wachstumsrate im verarbeitenden Gewerbe lag zwischen 2014-15 und 2019-20 bei durchschnittlich 6,9 % pro Jahr. Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes am BIP ist jedoch von 16,3 % im Jahr 2014-15 auf 14,3 % im Jahr 2020-21 gesunken.

Um das Programm anzukurbeln, genehmigte die Regierung am 10. Januar 2023 drei Vorschläge zur Kapitalbeschaffung im Wert von 4.276 Milliarden Euro für die Make-In-India-Initiative. Diese Vorschläge zielen darauf ab, die inländische Fertigung zu fördern und die Eigenständigkeit in Schlüsselsektoren zu stärken.

Trotz der Herausforderungen und der langsamer als erhofften Fortschritte bleibt “Make in India” eine entscheidende Initiative für das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung des Landes. Sie konzentriert sich darauf, ausländische Investitionen anzuziehen, Innovationen zu fördern, Arbeitsplätze zu schaffen und den Beitrag des verarbeitenden Gewerbes zum BIP zu erhöhen.

Es sind jedoch kontinuierliche Anstrengungen erforderlich, um die Faktoren zu beseitigen, die den Erfolg des Programms behindern. Zu diesen Faktoren gehören eine unzureichende Infrastruktur, komplexe Regulierungsverfahren, die begrenzte Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und globale wirtschaftliche Unsicherheiten.

Die Zustimmung der Regierung zu diesen Vorschlägen für die Kapitalbeschaffung zeigt ihr Engagement für die Unterstützung der heimischen Fertigung und die Förderung des Unternehmertums. Es wird erwartet, dass diese Investitionen dazu beitragen werden, ein günstiges Umfeld für Unternehmen zu schaffen, damit diese florieren und zum Wirtschaftswachstum Indiens beitragen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass “Make in India” seine Ziele zwar noch nicht erreicht hat, die jüngste Genehmigung von Vorschlägen zur Kapitalbeschaffung durch die Regierung jedoch ihre Entschlossenheit zeigt, das Programm wiederzubeleben und zu stärken. Durch die Bewältigung der Herausforderungen und die Konzentration auf die Förderung der einheimischen Fertigung kann sich Indien zu einem globalen Fertigungszentrum entwickeln.


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